Innerhalb weniger Wochen wurde aus dem ersten Stock der Spinnerei ein begehbares Kunstwerk. Nachdem man das historische Fachwerk der Spinnerei betreten und die steile Holztreppe erklommen hat, findet man sich an einem völlig anderen Ort wieder. Eine andere Welt in der nur geometrische Formen zu existieren scheinen, die sich im rhythmischen Wechsel von vier Farben sich ringsherum über alle Wände erstrecken. In der Mitte des Raumes ein Sockel, der 15 farbige Glasstücke hält, die mit ihrer Form die Wandzeichnung spiegeln und mit denen das eigene Auge die linierten Rechtecke mit Farben füllen kann.
Ein faszinierendes Fest für die Augen ist diese Installation, in der der Rhythmus der Formen den Raum bewegt erscheinen lässt und zugleich ein Ort der Kontemplation erschafft, welcher jeder Unordnung und Tumult der Welt zu trotzen scheint. Das einzige was zu existieren scheint ist Raum und Zeit, die sich bewegen, sich überschneiden, sich beeinflussen und die Betrachtenden re- und agieren lassen. Jeder Schritt und jeder Blick durch das farbige Glas visualisiert einen Augenblick - unseren individuellen Moment in der Zeit.
„Intersection“ bildet eine weitere Etappe in dem von der Künstlerin entworfenen „post-geometrischen Vokabulars“, dessen Ausgangspunkt immer das Quadrat ist, das sich in endlose Variationen teilt. Jedes neu entworfene Quadrat wird mit Farbwechseln wiederholt und bildet ein Muster, welches die Künstlerin über Papier, Glas, Holz und ganze Wände legt. Es entstehen universale Räume, die sämtliche Kulturen vereinen und eine allgemein geteilte Sprache sprechen - die der Geometrie.
Diese Ein-Raum-Installation von Vasiliki Konstantinopoulou wird am
18. Oktober um 11 Uhr eröffnet, mit einer Einführung von Johannes Kaufmann (Villa Merkel) und ist bis zum
29. November jeweils von
Montag bis Freitag von 9 bis 12 und
Freitag bis Sonntag von 15 - 18 Uhr zu sehen.
Die Finissage am 29. November findet ebenfalls um 11 Uhr statt.